Wie das Buch das Zettelkasten-Prinzip mein Leben veränderte

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Foto vom Buch Das Zettelkastenprinzip

Das Buch das Zettelkasten-Prinzip von Sönke Ahrens gilt als Standardwerk für Leute, die einen Zettelkasten erstellen wollen. Ich hatte das Buch 2021 durchgearbeitet und es hat mein Leben, meinen Workflow und mein Schreiben verändert. In diesem Beitrag hier geht es um die für mich wichtigsten Punkte aus dem Buch. Bereit? Legen wir los.

Warum habe ich das Buch das Zettelkasten-Prinzip durchgearbeitet?

Das Buch wurde sehr oft von Leuten in meinem Umfeld empfohlen. Für mich machte es Sinn, mich mit dem Buch zu beschäftigen, weil ich endlich besser und mehr schreiben wollte.

Niklas Luhmann schrieb mithilfe der Zettelkasten-Methode um die 70 Bücher und mehr als 450 wissenschaftliche Aufsätze. Er war ein renommierter deutscher Soziologe und Gesellschaftstheoretiker.

Ich wollte auch ein zentrales Ablagesystem für meine Mitschriften erstellen.

Ein Zitat auf Seite zehn des Buchs ermutigte mich, Das Buch intensiver durchzuarbeiten und meinen eigenen Zettelkasten zu erstellen:

Schreibhemmungen sind keine notwendigen Begleiterscheinungen einer wissenschaftlichen Arbeit, sie sind vermeidbare Symptome einer schlecht organisierten Vorarbeit. – Sönke Ahrens

Ich wollte meine Schreibarbeit im Vorfeld besser organisieren.

Das Buch ist ein Ratgeber zum wissenschaftlichen Schreiben und wie man das wissenschaftliche Schreiben am besten organisiert. Es eignet sich aber auch für normale Recherche- und Wissensarbeit.

Warum ich die Zettelkasten-Methode aber nur nach meinem Gusto umsetze

Der Sinn hinter meinen Zettelkasten ist es, meine Schreibarbeit und aber auch mein Leben zu organisieren und es generell besser gestalten.

Es bot sich mehr und mehr an, auch meine Lebensthemen im Zettelkasten zu bearbeiten. Die Schreibarbeit nimmt mittlerweile einen kleineren Teil meines Zettelkastens ein.

Ich habe das Buch 2021 durchgearbeitet und habe mich in meinen Zettelkastenprozess sehr davon inspirieren lassen.

Ich habe einige Sachen stark abgewandelt, wie zum Beispiel nutze ich kein Papier und lasse auch das komplexe, im Buch empfohlene Nummerierungsschema weg.

Für mich ist wichtig, dass die Methode für mich funktioniert. Andere Menschen, die das Buch umsetzen, haben andere Ziele und Vorlieben. Dementsprechend setzen sie das Zettelkastenprinzip anders um.

Warum ich nicht mehr auf Willenskraft und Selbstdisziplin setze und was mir stattdessen hilft

Eine wichtige Erkenntnis aus dem Buch, die mir in der Arbeitsorganisation sehr half: Willenskraft und Selbstdisziplin sind begrenzt und man kann diese auch nur mäßig trainieren. Es ist besser, seine Umwelt, seine Arbeitsabläufe und seine Routinen zielführend zu gestalten. So verbrauchst du weniger mentale Bandbreite und kann diese für wichtigeres nutzen. Du arbeitest sozusagen auf Autopilot, ohne großartig nachzudenken.

Wie setzte ich das um?

Ich machte aus wiederkehrenden Aufgaben eine Routine und schaffte Struktur.

Auch analog veränderte ich meine Umgebung:

  • Das aktuelle Buch, was ich gerade lese, liegt immer auf dem Schreibtisch.
  • Papier und Stifte liegen immer bereit und haben einen festen Platz.
  • Morgens, nach meiner Morgenroutine, habe ich feste Schreibzeiten in meinem Kalender geblockt.
Stifte und Buch Zettelkasten-Prinzip

Das sind nur ein paar Ideen, wie ich meine Umgebung und meine Routinen zielführender gestalte.
Statt zu suchen oder zu überlegen, wann ich schreibe oder mich darauf zu verlassen, dass ich mir alles merke, habe mein Wissens-Umfeld entsprechend gestaltet.

Wie flüchtige Notizen meine tägliche Gewohnheit wurden

Ich mache täglich, wenn nicht sogar stündlich flüchtige Notizen, aber klären wir erst einmal: Was sind überhaupt flüchtige Notizen?

Flüchtige Notizen sind Erinnerungsstützen, nichts anderes.

Flüchtige Notizen können auch Unterstreichungen und Vermerke sein – diese sollten auch später bewertet werden.

Meine flüchtige Notizen sind meist sehr banal und einfach gehalten.

Ich mache viele flüchtige Notizen, um potenziell interessantes festzuhalten.

Ahrens empfiehlt in seinem Buch, die Hemmschwelle, sich Ideen aufzuschreiben, sehr niedrig zu halten.

Laut dem Buch das Zettelkasten-Prinzip soll man die Notizen täglich durchgehen und dann entscheiden, ob sie in den Müll wandern oder als dauerhafte Notiz weiter verwendet werden. Ich wähle einen wöchentlichen Abstand. So stelle ich für mich eine gute Distanz zur Idee her und kann besser abwägen, ob sie vielleicht doch nicht so brauchbar ist.

Wie setzte ich das um?

Ich packte meine Notizen-App auf dem Homescreen meines Handys. Später kam noch eine Diktier-App dazu. So kann ich sofort Notizen und Sprachmemos machen, wenn ich einen Einfall habe und vergesse nichts Wichtiges.

Warum das? Ich hatte früher oft bahnbrechende Einfälle beim Spazieren, unter der Dusche oder sonst wo. Diese vergaß ich dann schnell wieder, weil ich sie nicht aufschrieb.

Für flüchtige Notizen nehme ich die Notizen-App Google Keep. Ich habe sie leicht erreichbar auf meinen Startbildschirm.

Auf meinem Scheibtisch habe ich immer genug Blätter liegen, um schnell Einfälle aufzuschreiben.

Auch hier ist für mich wichtig: erst einmal aufschreiben und später bewerten.

Was dauerhafte, permanente Notizen sind und wie ich sie handhabe

Im Buch werden „dauerhafte, permanente Notizen“ beschrieben. Ich nenne sie aber permanent wichtige Notizen. Diese sind ein Grundpfeiler in Richtung meines besseren Lebens geworden.

Ich sammle dort wichtige Augenöffner, Gedanken und konkrete Handlungsanweisungen, die mir wichtig sind und an die ich mich erinnern will.

Ein Beispielzettel:

Screenshot Beispielzettel Unternehmer deines Lebens

Ich behandle permanent wichtige Notizen folgendermaßen:

  • Sie werden von mir dauerhaft verständlich ausformuliert und durchdacht formuliert. Das heißt, ich schreibe Zusammenhänge zum Thema auf und erkläre so, dass ein Fremder sie verstehen könnte.
  • Sie werden nicht weggeworfen oder gelöscht.
  • Sie werden immer auf die gleiche, standardisierte Art im selben Ordner aufbewahrt.
  • Neue, permanent wichtige Notizen werden zu einem Inhaltsverzeichnis hinzugefügt.

In der Community gibt es immer wieder Diskussionen, wie permanent Notes am besten gehandhabt werden. Ich lasse mich davon inspirieren, mache aber am Ende mein eigenes Ding, was für mich funktioniert. Deshalb nenne ich die Notizen eben „permanent wichtige Notizen“.

Der Vollständigkeit halber: Im Buch werden noch projektbezogene Notizen erwähnt, die ich allerdings in der Form wie im Buch beschrieben nicht umsetze.

Wie mich das Buch das Zettelkasten-Prinzip beim Dranbleiben bestärkte

Small things done consistently have a great impact – Sönke Ahrens

Große Projekte als Ganzes schrecken ab. Sie scheinen riesig wie ein Monolith in der Wüste. Niklas Luhmann schrieb in seinem Leben mehr als 90.000 Zettel. Was auf den ersten Blick gigantisch erscheint, sind aber runtergebrochen nur etwa sechs Zettel pro Tag. Du merkst: regelmäßiges Handeln ist wichtig.

Jeden Tag ein paar Schritte gehen (intellektuell) bringt am Ende ein großartiges Ergebnis.

Ich habe Stand heute 3.194 digitale Zettel. Die habe ich nicht an einem Tag geschrieben, sondern bin über mehrere Jahre immer wieder drangeblieben und habe Zettel erstellt. Für mich war das einleitende Zitat ein Weckruf, mehr auf Regelmäßigkeit zu achten.

Warum sich Gehirn und Zettelkasten-Methode sehr gut ergänzen und weshalb ich alle Gedanken aufschreibe

Hattest du schonmal eine Idee und hast sie wieder vergessen?

Ich denke, das kommt häufiger vor. Gedanken sind flüchtig, deshalb schreibe ich meine Gedanken konsequent im Zettelkasten auf.

Wenn du dein Gehirn mit einem externen System, wie der Zettelkasten-Methode miteinander vergleichst, wirst du große Unterschiede erkennen. Diese Unterschiede sind aber nicht hinderlich. Des einen Schwäche ist die Stärke des anderen Systems.

Das Gehirn kann:

  • sehr gut assoziieren
  • Gemeinsamkeiten zwischen vermeintlich unterschiedlichen Dingen finden
  • Unterschiede zwischen gleich scheinenden Dingen aufspüren, wenn es dies vor Augen geführt bekommt
  • sich nur schlecht objektiv an etwas erinnern
  • sich schlecht verschiedene Dinge gleichzeitig präsent halten

Ein externes Gedächtnis(wie zum Beispiel der Zettelkasten) kann:

  • nicht denken
  • sich aber sehr gut und unverfälscht erinnern
  • Mehrere Dinge gleichzeitig präsent halten
  • Mittels Schlagwörtern Gemeinsamkeiten finden

Erinnerungen verblassen, doch wenn sie in einem gut geführten Zettelkasten aufbewahrt werden, dann vergilben sie nicht und werden auch nicht verfälscht.

Du siehst, ein externes System ist eine ideale Ergänzung zum Gehirn.

Wie ich dank des Buchs das Zettelkasten-Prinzip bessere Bücher lese

90 Prozent von allem ist Mist, so die Beobachtung von Theodore Sturgeon. Die Aussage ist auf Science Fiction bezogen, das lässt sich auf eigentlich alles und auch wissenschaftliche Literatur übertragen.

Im Buch empfiehlt Ahrens folgende Punkte:

  • Sei sehr selektiv und nehme nicht alles auf
  • mache dich mit Fachdatenbanken und Bibliothekssuchmaschinen vertraut
  • die beste Literatur findet man nicht über eine explizite Literaturrecherche, sondern weil man Fußnoten und Hinweisen in Texten nachgegangen ist.

Diesen Empfehlungen folgend, gehe ich viel selektiver bei meiner Buchauswahl vor. Ich kaufe Bücher nur über Empfehlungen von Leuten, denen ich traue. Seit ich weiß, dass man Buchrezensionen und Likes kaufen kann, gebe ich nichts mehr auf sowas.

Warum ich durch eine einzige Frage bessere meinen Zettelkasten besser organisieren kann

Luhmann selbst verwendete Schlagworte/Tags nur sehr sparsam, weshalb ein Schlagwort bei ihm auch nur auf wenige Zettel verweist.

Ich gehe einen anderen Weg und verwende mehrere aussagekräftige, themenbezogene Tags. Allerdings habe ich beim Vergeben der Tags an neue Zettel eine Leitfrage im Hinterkopf:

„In welchen Zusammenhängen will ich im nächsten Arbeitsschritt auf diesen Zettel gestoßen werden?“

Diese Leitfrage nutze ich bei der gesamten Organisation meines Zettelkastens. Wenn ich meine Schlagwort-Liste durchgehe und beispielsweise den Tag #Meditation hernehme, erscheinen alle Zettel, die irgendwie mit Meditation in Zusammenhang stehen.

Ich verwende keine sogenannten Meta-Tags, wie #Jahr, #Medium oder ähnliches, weil ich wohl nie nach dem Tag #Buch oder #Video suchen werde.

Fazit

Das Buch das Zettelkasten-Prinzip hat mein Leben in verschiedenen Aspekten bereichert. Wie schaut es bei dir aus? Wurdest du neugierig und hast du das Buch jetzt auf deiner Lese-Liste? Schreibe es in die Kommentare.

Über den Autor 

Jan Hacke

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